Montagehandschuhe: Das sind die neuesten Trends und Innovationen

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Im Bereich der Schutzhandschuhe für Montagearbeiten hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Neue Materialien, Schnitte und nachhaltige Ansätze machen es Entscheidern nicht einfach, den Überblick im Dschungel der vielen Arbeitshandschuhe zu behalten. Wir haben die wichtigsten Trends und Innovationen gesammelt und stellen sie in diesem Artikel vor.

ESD-Handschuhe

Einige Beispiele für elektrostatische Aufladungen kennt jeder aus dem Alltag. Der elektrische Schlag, wenn man eine Türklinke anfasst, nachdem man über Teppichboden gelaufen ist. Oder zu Berge stehende Haare nach schwungvollem Rubbeln mit einem Luftballon. So weit so harmlos. Weniger harmlos sind elektrische Ladungen, wenn elektrische Bauteile im Spiel sind. Zum Schutz von Mensch und Bauteil/Baugruppen gibt es deshalb spezielle ESD-Handschuhe (ESD kommt von electrostatic discharge / elektrostatische Entladung).

Der Ecomaster Velox ESD von W+R erhält durch Carbonfasern im Gestrick elektrostatische Eigenschaften (Foto: W+R INDUSTRY GmbH)
Der Ecomaster Velox ESD von W+R erhält durch Carbonfasern im Gestrick elektrostatische Eigenschaften (Foto: W+R INDUSTRY GmbH)

ESD-Handschuhe verhindern den Aufbau von elektrischen Potentialen, die sich bei Kontakt mit der Elektronik in Form von Funkenüberschlägen entladen würden und die Elektronik zerstören. Dies wird z.B. durch Carbon-Fasern im Gestrick erreicht, die einen niedrigen Ableitwiderstand erzeugen.

Geprüft werden ESD-Handschuhe über die EN 16350:2014 für Schutzhandschuhe gegen elektrostatische Risiken. Sie ist seit Einführung die erste Norm, die explizite Anforderungen an Schutzhandschuhe stellt, die in potentiell explosionsgefährdeten Bereichen getragen werden. Schutzhandschuhe, welche erfolgreich nach EN 16350:2014 geprüft wurden, bilden ein wichtiges Glied in der Erdungskette (Handschuhe => Schutzbekleidung => Schuhe => Boden) und somit beim Schutz der Mitarbeiter und der berührten Produkte.

Stulpen und Applikationen

Der Vorteil von Stulpen liegt auf der Hand – sie können den Abdeckungsbereich des Montagehandschuhs bis zum Ellbogen vergrößern und erhöhen so die Sicherheit. Stulpen waren bisher vor allem bei Schnittschutzhandschuhen gebräuchlich, finden inzwischen aber auch bei Universal-Montagehandschuhen verstärkt ihren Einsatz. Dabei lässt sich zwischen langen Stulpen, die bis zum Ellbogen gehen können und kurzen Stulpen, die in erster Linie einen zusätzlichen Pulsschutz bieten, unterscheiden. Eine weitere Variante sind gestrickte Handschuhe mit Stulpen. Sie haben die Vorteile, dass sie sich schneller an- und ausziehen lassen und einen besseren Pulsschutz bieten.

In Verbindung mit einem wirkungsvollen Schnittschutz bieten Arbeitshandschuhe mit langen Stulpen umfassenden Schutz (Foto: Thomas Junker / W+R INDUSTRY GmbH)

Auch Applikationen werden von den Produktdesignern immer häufiger für Montagehandschuhe verwendet. Die zusätzliche Schicht wirkt an besonders kritischen Zonen wie zwischen Daumen und Zeigefinger sowie am Puls als Verstärkung und macht den Handschuh noch robuster.

Doppelbeschichtungen

Eine weitere, inzwischen von einigen Herstellern angewandte Innovation, ist das Auftragen von Doppelbeschichtungen. So lassen sich beispielsweise extrem rutschhemmende und griffige Handschuhe designen, die gleichzeitig einen hohen Schnittschutz bieten.

Die doppelte Beschichtung bietet zusätzlichen Schutz und/oder Grip, im besten Fall ohne Einschränkungen von Taktilität und Atmungsaktivität des Handschuhs. Die Doppelbeschichtung kann entweder partiell aufgetragen werden – z.B. an besonders gefährdeten Zonen, wie zwischen Daumen und Zeigefinger – oder über die Gesamtfläche.

PU-Handschuhe

PU- (Polyurethan) Handschuhe sind heutzutage der am weitesten verbreitete Typ Handschuh. Sie zeichnen sich vor allem durch ein hervorragendes Tastgefühl aus und eigenen sich somit für eine Vielzahl an (feinmotorischen) Montagearbeiten. Besonders gut ist die Griffigkeit von verölten Metallteilen. Gleichzeitig sind sie vergleichsweise günstig.

Polyurethan ist eine weit verbreitete Kunststoffgruppe, die als Hartschaum, Weichschaum, flüssig und als Gießharz verarbeitet wird. So kommt das Material unter anderem als Klebstoff, Lack oder als Topfschwamm zum Einsatz. Zur Beschichtung werden die auf Keramikformen aufgezogenen  Schutzhandschuhe in ein PU-Bad getaucht.

Handschuhe mit einer Beschichtung aus Polyurethan (PU) eignen sich hervorragend für das Handling nasser und trockener Teile. Das Modell Levis von W+R INDUSTRY wird im Bluetec®-Verfahren produziert bei dem wasser- und schweißlösliche Substanzen schon während des Produktionsprozesses ausgewaschen werden (Foto: W+R INDUSTRY GmbH)

PU-Beschichtungen haben gleich mehrere Vorteile. So verleihen sie dem Handschuh eine dauerhafte Dichtheit gegenüber Flüssigkeiten. Moderne Beschichtungsverfahren tragen das Material in einer mikroporösen Form auf. Das bedeutet, dass Wasserdampf (Schweiß) durch mikroskopisch kleine Löcher von innen nach außen entweichen kann, Feuchtigkeit allerdings nicht von außen eindringen kann. Dadurch entsteht ein wasserdichter und gleichzeitig atmungsaktiver Handschuh. Zusätzlich macht eine Polyurethan-Beschichtung den Handschuh knick- und vor allem abriebfester. Ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Arbeitsschutz.

Nachhaltigkeit / Waschen

Das Thema Nachhaltigkeit, bzw. verantwortungsvolle Produktion und bewussterer Konsum erfassen inzwischen fast alle Bereiche des täglichen Lebens und machen natürlich auch vor dem Thema Montagehandschuhe keinen Halt. Eine verantwortungsvolle Produktion und die Auswahl der verwendeten Materialien der Arbeitshandschuhe spielt eine wichtige Rolle. Eine möglichst lange Nutzung des Produkts hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf den „ökologischen Fußabdruck“, den ein Arbeitshandschuh hinterlässt. Eine hohe Verarbeitungsqualität und die Qualität der verwendeten Materialien erlaubt es Mitarbeitern, einen Handschuh länger einzusetzen, Umweltressourcen zu schonen und am Ende sogar Geld zu sparen. So müssen verschmutze Handschuhe längst nicht mehr entsorgt werden. Der Handschuh-Hersteller W+R bietet beispielsweise einen markenunabhängigen Reinigungs- und Reparaturservice mit vollem logistischem Support an.

Die Reinigung und Reparatur von Handschuhen schont die Umwelt und das Budget (Foto: Benjamin Krohn / W+R INDUSTRY GmbH)

Unsere Hände sind unser wichtigstes Arbeitsmittel. Deshalb hat es für uns immer Priorität, sie optimal zu schützen.

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